Es mag ja normal sein, dass sich jede Institution, Firma, Schule und ähnliches im Licht der Öffentlichkeit besser hinstellt, als es wirklich ist. Dagegen spricht ja auch nichts weiter, das ist man gewöhnt, das ist Standard. Doch was ich heute von meinem Ausbilder hören musste, ich wollte es gar nicht glauben. Dieser begab sich nämlich auf den „Ausbildertag“ meiner hochkarätigen Schule. Heute erzählte er mir kurz von seinen Eindrücken.
So stellten sich selbst die aggresivsten Lehrer als Engelchen dar. So wurde eine Person von meinem Ausbilder sogar explizit gelobt. Da bin ich mit meinen Kollegen aber ganz anderer Meinung. Schüler der entsprechenden Schule werden mir bei Frau S. wohl zustimmen.
Der Knaller kam aber zuletzt. So gab es wohl einen Vortrag über moderne Unterrichtsmethoden und wie Schüler den Unterricht mitgestalten konnten. Und das in einer IT-Schule, die wohl die am schlechtesten ausgestatte Schule ist, die ich bisher besucht habe. Beamer sind Mangelware, IT-Arbeitsräume sind selbst zusammen mit der Nachbarschule zuwenig, und viele Rechner stammen noch aus dem vorigen Jahrtausend. Überall läuft ein wohl seit eben diesem installiertes Windoof 2000, und von Linux hat da auch noch keiner was gehört. Kaufen wir lieber einen teuren PHP-Editor, der wesentlich schlechter ist, als die meisten OpenSource-Versionen. Sinnvolle Investitionen machen sich eben bezahlt.
Aber man kann nur auf die armen Kollegen anderer Schule herabblicken und bemitleiden, die immer noch ihre SQL-Queries am Rechner ausführen müssen. Dank der modernen Unterrichtsmethoden der Schule dürfen wir schließlich unsere SQL Queries auf einem Blatt Papier aufzeichnen. Mein Blatt hat mir zwar bis heute noch nicht die Daten zurückgeliefert, aber das ist wohl nur meine eigene Dummheit, das Blatt korrekt zu bedienen. An dem Medieneinsatz im modernen Unterricht dieser Schule kann es jedenfalls nicht liegen.
Wieso aber selbst Gymnasien so gut mit IT-Technik ausgestattet sind (auf dem Gym z.B. gab es rund 20 mobile Präsentationseinheiten mit relativ modernen Beamern und Notebooks), aber man in IT-Berufsschulen nicht mal annährend in jedem Raum einen Beamer zur Verfügung stellen kann (nicht mal mobile Einheiten können organisiert werden) liegt wohl erneut an meinem Unverständnis der modernen Unterrichtsmethoden.
In diesem Sinne, ein schönes modernes Wochenende!
Hey, wir haben immerhin multicolorierte Kreide, das hatten sogar schon die Höhlenbewohner von damals und an bewährten technischen Verfahren sollte man festhalten.