Ich habe mir vor einigen Tagen das Samsung Notebook „E152 Aura Enola“ von Amazon gekauft. Die Hardware klang äußerst linuxtauglich also schlug ich zu.
Vorinstalliert war ein Vista Home Premium, das 6x neustarten musste, bevor ich es überhaupt einmal benutzen konnte. Eigentlich sollte man von einem vorinstallierten Betriebssystem davon ausgehen, dass es nur eben Benutzername und Passwort abfrägt und dann betriebsbereit ist. Stattdessen muss es immer und immer wieder rebooten und am Ende hat man sogar wieder die typischen Abo-Programme („Ihr Virenschutz ist nur noch 45 Tage gültig…“) installiert. Also kam das Vista runter und ein schönes Gentoo kam drauf. Vom Linux-Onlineshop habe ich mir dann auch gleich einen passenden Gentoo-Sticker bestellt, der furchtbare Vista-Sticker wurde sogleich entfernt.
Nun aber zur Linuxtauglichkeit: Das Notebook ist besser linuxtauglich, als man denken möchte. Es funktioniert praktisch alles out-of-the-box: LAN und (!) WLAN sind im Kernel enthalten, man benötigt keinerlei Zusatzaufwand um diese in Betrieb zu nehmen. WLAN wird von einem Atheros-Chipsatz zur Verfügung gestellt, der mit dem ath5k aus dem Kernel super funktioniert. Man könnte also sogar Gentoo über WLAN problemlos installieren. Grafik kommt von einem Intel X4500, der, dank hervorragender Linux-Unterstützung seitens Intel, ausgezeichnet funktioniert. Die Auflösung von 1280×800 lies sich mit einer Zeile in der xorg.conf direkt einstellen und funktionierte sofort. Auch der Framebuffer (allerdings wird hier kein 1280×800 unterstützt) funktioniert problemos. Sound funktioniert mit aktuellen Alsa-Treibern ebenfalls out-of-the-box (Intel HD Audio). Im Großen und Ganzen war das Notebook sofort einsatzbereit. Bei Installation von Gentoo mit den Kernel-Quellen „tuxonice-sources“ funktioniert zumindest hibernate-ram ebenfalls sofort, hibernate (suspend to disk) hat leider noch ein paar Probleme, wobei ich hier nicht sagen kann, ob das an meinem fehlenden Wissen von Suspend unter Gentoo liegt, oder ein Hardware-Problem ist.
Alles funktioniert leider noch nicht, so sind alle FN-Tasten ohne Funktion, selbst bei einem acpi_listen werden keine Events erzeugt, wen man auf diese drückt. So kann man weder die Displayhelligkeit noch den Sound über diese Tasten steuern. Für den Sound kann man sich natürlich einfach selbst Tastenkürzel vergeben, unter Gnome geht das beispielsweise direkt über Einstellungen->Tastenkürzel. Die Displayhelligkeit funktioniert leider gar nicht, denn selbst über die entsprechende Datei in /proc kann die Helligkeit nicht angepasst werden. Dies bedeutet auch, dass man im Bios die Regelung der Helligkeit deaktivieren muss, sonst startet Linux bei fehlender Stromversorgung mit 50%-Helligkeit, die dann nicht mehr angepasst werden kann.
Bis auf das Problem mit der fehlenden Helligkeitsregelung funktionieren alle Sachen so wie sie sollen und ich bin rundum glücklich mit meinem neuen Linux-Notebook.
Vista tristet nun übrigens ein Schattendasein in einer VM in Gentoo. Weggesperrt, so mag ich Windows halt noch am Liebsten. 😉
Und für die Compiz-Liebhaber: Auch Compiz funktioniert mit diesem Chipsatz relativ gut.
Und als Tipp zum Schluss: So ein Notebook gehört natürlich verschlüsselt – was mit Gentoo ebenfalls mit Leichtigkeit funktioniert. Ich habe das nach dieser Anleitung gemacht – hat super funktioniert.
Hey Hossie…
Ich gratuliere zum neuen Notebook und viel Spaß damit 🙂
P.S.: Ist ganz gut so, dass du dieses M$ weggesperrt hast 😀 😉
Hallo, ich bin zufällig hergegoogelt , ich hab das gleiche Notebook und nutze seit 3 Tagen Linux (Vista hab ich ebenfalls auf Eis gelegt 🙂 ). Ich kann dem, was Du schreibst eigentlich zustimmen, es funktioniert alles – bis auf die Fn Tasten.
Da dieser Artikel dem Datum nach ja schon etwas her ist, wollte ich mal fragen, ob Du da weiter gekommen bist? Ich suche eine Möglichkeit, um das Wlan auszuschalten, bei Vista ging das ja mit Fn plus 9 , bei Linux (Ubuntu) passiert da leider garnichts 🙁 ….. (?!)
LG vivi
Ich habe die FN-Tasten bis heute auch nicht hinbekommen.